– eine beinahe kindgerechte Erklärung –
Meine Mutter macht mit meiner Nichte (fünf Jahre alt) einen Hefeteig in der Küche. Die beiden Kinder haben sich Schneckennudeln mit Zimt von der Oma gewünscht, mein Neffe schläft noch. Als die Beiden mit dem Teig fertig sind und ihn zum Gehen an den Kachelofen stellen, finde ich den Moment, für eine kleine Erklärbär-Einlage, günstig. Also fertige ich eine Skizze an und frage meine Nichte „Willst Du wissen, was jetzt in dem Hefeteig passiert?“ Sie nickt und klettert auf meinen Schoß. Und dann habe ich versucht es ihr hiermit zu erklären:
- „Das sind die Hefebakterien, die ihr mit dem Hefewürfel in den Teig getan habt. Die sind nun sehr hungrig und sie frieren, weil sie ja im Kühlschrank waren.“ – alles klar.
- „Deshalb hat die Oma Zucker in den Teig gegeben, das fressen die Hefebakterien besonders gern.“ – das versteht meine Nichte sofort.
- „Der Hefeteig steht nun schön warm am Kachelofen, damit die Hefebakterien nicht mehr frieren und sie in Ruhe den Zucker fressen können.“ – soweit ist auch noch alles in Ordnung.
- „Die Hefebakterien fressen soooo viel Zucker, dass sie davon ganz dolle pubsen müssen.“ – hier schon der erste kritische Blick.
- „Diese vielen Pubs-Gasbläschen treiben den Teig in die Höhe, dass er bis über den Rand der Schüssel kommt.“ – Blick auf die Schüssel – das tut er gerade. „Dadurch wird der Teig so schön locker“.
Anstatt das meine Nicht nun froh und dankbar dieses neue Fachwissen aufnimmt, schenkt Sie mir nur einen sehr abschätzigen Blick, grinst und verschwindet mit einem „Nein, das glaub ich nicht“.
Naja, manchmal ist die Wahrheit eben unglaublich. Vielleicht auch ganz gut so, sonst wäre ihr womöglich die Lust auf die Schneckennudeln vergangen und dann hätte ich richtig Ärger mit meiner Mutter bekommen.
Falls euch jetzt nach dieser Erklärung noch nicht der Appetit auf Hefeteig vergangen ist, stelle ich euch im nächsten Beitrag mein momentan absolutes Lieblings-Hefeteig-Rezept vor. Bis bald.
Alles Liebe
Claudia